Borussia Dortmund hat das nächste Wunder a lá Malaga verpasst und muss im Rückspiel der Champions League den Tottenham Hotspur mit 0:1 geschlagen geben. Die Hypothek aus dem Hinspiel (0:3) war einfach zu groß für die Schwarz-Gelben. Vor allem im ersten Durchgang setzte der BVB alles auf eine Karte und begeisterte die heimischen Fans mit teilweise spektakulärem Offensivfußball. Einen Schönheitsmakel gab es dennoch: das Tor wollte einfach nicht fallen. Und wie es eben im Fußball ist, bestraften es die Gäste aus London direkt Anfang der zweiten Halbzeit. Kapitän Harry Kane nutzte direkt die erste gute Gelegenheit und erzielte den Treffer des Tages.
Im Vergleich zum Augsburg-Spiel stellte Trainer Lucien Favre auf vier Positionen um: Wolf, Weigl, Alcacer und Guerreiro verdrängten Hakimi, Delaney, Zagadou und Bruun Larsen auf die Bank. Mit fünf Offensivkräften wollte Favre doch noch den Bock umstoßen. Direkt von Beginn an bemerkten die Fans, dass sich Dortmund für den Champions-League-Abend einiges vorgenommen hatte. Die Schwarz-Gelben begannen sehr aufmerksam, kamen gut in die Zweikämpfe und suchten direkt den Weg in die Offensive. Die Spurs hingegen starteten sehr zurückhaltend und beschränkten sich auf das Verteidigen der komfortablen 3:0-Führung aus dem Hinspiel. Immer wieder drehten die Gäste an der Uhr und ließen sich bei Unterbrechungen viel Zeit. Folgerichtig quittierten die Heimfans das Geschehen mit ordentlich Pfiffen. In der 21. Minute gab es die erste richtig gefährliche Chance für die Heimmannschaft: Tottenhams Sanchez fälschte einen Schuss von Kapitän Marco Reus ab, den Keeper Hugo Lloris nur im Nachfassen festhalten konnte. In Halbzeit eins kamen aber auch die Gäste einmal in eine vielversprechende Schussposition. Auf einmal war Son durch, der im letzten Moment den Ball nicht entscheidend auf das Tor von Roman Bürki bringen konnte (31.). Dortmund nahm sich nach der Szene defensiv selber mehr in die Verantwortung, suchte sein Glück aber weiterhin in der Offensive – doch an Lloris war einfach kein vorbeikommen. Nach der 1:0-Führung durch Kane (49.) gaben sich die Dortmunder ein wenig auf. In Halbzeit zwei fehlte der letzte Wille. Immerhin hätten die Schwarz-Gelben für das Weiterkommen nun schon fünf Treffer erzielen müssen. Nun geht es für die Dortmunder in der restlichen Saison darum, nicht auch noch die Meisterschaft zu verspielen.