Den vielleicht größten Druck in der Rückrunde hat Borussia Dortmund. Das Team, das den Anspruch hat, mindestens die direkte Champions League-Qualifikation zu erreichen, wenn sich sogar Meister zu werden, und eigentlich auch über einen derartigen Kader verfügt, der dies erlaubt, steckt im Abstiegskampf. Jeder erwartet von Schwarz-Gelb, dass es sich sehr schnell aus der kritischen Region lösen kann. Am meisten trifft dies wohl auf die Spieler und Verantwortlichen des BVB selbst zu. Dazu passt, dass Mats Hummels sicher ist, den Kern der sportlichen Probleme gefunden zu haben.
BVB mit einem „Kopfproblem“?
Der Kapitän der Borussia ist der Überzeugung, dass sein Team in der Hinrunde ein „Kopfproblem“ gehabt habe, so der Abwehrspieler. Man habe eigentlich in jedem Spiel gekämpft und tatsächlich sei es nur selten der Fall gewesen, dass der Gegner besser war. Trotzdem habe man oft nicht gewonnen. Dies habe sich im Kopf verselbstständigt, so Hummels im Gespräch mit der „Welt am Sonntag“. Zusätzlich scheint aber tatsächlich auch das eigene Anspruchsdenken belastet zu haben. Er wolle sein „Potenzial nicht länger verschwenden“, erklärt der Innenverteidiger, indem er über den Kampf um die Champions League-Plätze nachdenke. Er könne versichern, dass die Einstellung des Teams sehr gut sei. Er wäre sich gegen die „Stammtischparolen“, die sagten, dass der BVB nicht kämpfe, nur weil er nicht erfolgreich sei. Dies stimme nicht.
Hummels ohne Abschiedsgedanken
Die Aussagen von Hummels sind nicht nur deshalb spannend, weil er der Kapitän des BVB ist. Er gehört auch zu den am meisten umworbenen Spielern der Borussia. Sollte Dortmund tatsächlich absteigen, ist der Nationalspieler wohl weg. Ein reines Verpassen der internationalen Plätze reicht hingegen diesbezüglich wohl nicht. Grundsätzlich gelte, so Hummels, dass er nicht unbedingt in der Königsklasse spielen müsse, „um glücklich zu sein“. Da habe der BVB schließlich auch nicht gespielt, als er zum Klub gekommen sei. Gleiches gelte für das Jahr 2009, als er sich entschieden habe, in Dortmund zu bleiben.