Borussia Dortmund muss lange auf Mario Götze verzichten. Der offensive Mittelfeldspieler des deutschen Meisters leidet an einer „Überlastung und Stressreaktion des Schambeins“. Die medizinische Abteilung des BVB verordnete Götze aus diesem Grund erst einmal eine zweiwöchige Ruhepause, bevor er überhaupt mit den Rehamaßnahmen beginnen dürfe.
Rückkehr ungewiss Schambein-Verletzungen verbreiten traditionell unter Fußballprofis den größten Schrecken. Denn es ist ungewiss, wie schnell die Heilung vonstatten geht, da jedes Schambein anders auf Überlastung sowie die anschließenden Heilungsversuche reagiert. Wann der 19-Jährige seinem Team im Titelkampf wieder zur Verfügung stehen wird, ist deshalb nicht klar. Optimisten hoffen, dass Götze schon in vier Wochen wieder seine Fußballschuhe anziehen und eines der Trikots von Borussia Dortmund überstreifen kann. Pessimisten zweifeln: Götze werden frühstens in acht Wochen zurückkehren, vermutlich werde er erst in der Schlussphase der Meisterschaft wieder eingreifen können.
Klopp will aus der Not eine Tugend machen Trainer Jürgen Klopp sieht die Verletzung seines besten Offensivspielers mit gemischten Gefühlen. Götze sei ein „herausragender Spieler, der uns fehlt“, schildert der Coach und fährt fort, dass, wenn die Verletzung überhaupt etwas gutes habe, dann, dass „er weiß, dass es auch ohne ihn geht.“ Klopp will die Rolle Götzes auf verschiedene Schultern verteilen. Im ersten Anlauf gelang dies in geradezu beispielhafter Manier: Der BVB schoss den Hamburger SV in dessen eigenen Stadion mit 5:1 ab.
Götzes Saison der gemischten Gefühle Für Götze ist die Verletzung unterdessen die Fortsetzung einer Spielzeit, die ohnehin nicht seinen Vorstellungen entsprechen dürfte. Im Trikot der Nationalmannschaft bewies der 19-Jährige zwar gegen Brasilien seine Extra-Klasse, doch in der Liga spielte er meist durchschnittlich. Negativer Höhepunkt war die rote Karte gegen Bayer Leverkusen, die ihn drei Spieltage aus dem Verkehr zog.