BVB holt sich den ersten Dreier

Man ist fast versucht, etwas enttäuscht von Borussia Dortmund zu sein. Der Bundesligist holte sich zwar die ersten drei Punkte im ersten Spiel der Europa League-Gruppenphase. Doch gewann der Tabellenführer der Bundesliga „nur“ mit 2:1 – und das gegen FK Krasnodar. Eigentlich hatte man gefühlsmäßig mehr vom BVB, der in dieser Saison schon so viele Feuerwerke abgebrannt hatte. Bei Schwarz-Gelb wird man die Enttäuschung nicht teilen, sondern sich darüber freuen, dass der erste Sieg eingefahren werden konnte.

Der Spielbericht: Krasnodar überrascht
Die Enttäuschung über den BVB, so sie denn tatsächlich existiert, ist in Wahrheit selbstverständlich vor allem ein großes Kompliment für die Gäste. Krasnodar spielte vor allem zu Beginn respektlos und mutig und zeigte den nur zu verständlichen Wunsch, alle zu überraschen. Nach zwölf Minuten gelang dies zum ersten Mal: Mamaev brachte den Außenseiter in Führung. Der deutsche Gastgeber war kurze Zeit geschockt – die Elf von Trainer Thomas Tuchel brauchte doch einige Zeit, um mit dem unerwarteten Rückstand angemessen umgehen zu können. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang der Ausgleich. Einmal mehr war es Matthias Ginter, der unter Tuchel regelrecht aufgelebt ist, der für den ersehnten Treffer sorgte. Der Rechtsverteidiger verwandelte in der ersten Minute der Nachspielzeit von Halbzeit eins eine Vorgabe von Park per Kopf.

In Halbzeit zwei waren die Rollen klar verteilt: Wütende Dortmunder wollten alles dafür tun, doch noch zu siegen. Im Gegenzug bemühte sich Krasnodar vor allem darum, den Punkt zu sichern. Konter sollten für Entlastung und vielleicht doch noch für einen überraschenden dreifachen Punktgewinn sorgen. Dieser Ansatz scheiterte jedoch, auch wenn es sehr lange Zeit gut aussah. In der dritten Minute der Nachspielzeit fiel der Siegtreffer für den BVB. Er war eine Umkehrung des Ausgleichs: Diesmal war es Ginter, der Park bediente. Jener köpfte den Ball in die Maschen. Man erreicht unter allen Fans des BVB wohl schnell Einigkeit, wenn man sich wünscht, dass es in den nächsten Spielen weniger spannend wird.